• Bilder schärfen und gleichzeitig Rauschen reduzieren

    200104 SP NoiseReduction

Am letzten Ferientag nach Neujahr war endlich auch im Flachland etwas freundlicheres Wetter angesagt und so habe ich das 500mm Teleobjektiv an meine Nikon D500 montiert und bin an der Töss, auf der Suche nach fotogenen Sujets, Richtung Winterthur gewandert. Bei der Affenschlucht hatte ich dann ein erstes, längeres Shooting mit einer Wasseramsel, wobei diese Bilder aber kein Thema dieses Beitrags sind.

Auf dem Rückweg, das Wetter hatte sich schon merklich verschlechtert, entdeckte ich per Zufall einen Eisvogel, welcher auf die gegenüberliegende Flussseite flog. Diesen habe ich dann etwas länger beim ‹Baden› beobachtet (falls er nach Fischen getaucht hätte, wären alle Versuche erfolglos gewesen). Leider war aber die Distanz zu gross für verwertbare Bilder und so bin ich frustriert weiter gezogen. Weit bin ich allerdings nicht gekommen, da ich plötzlich den Eisvogel auf meiner Flussseite auf einem Ast sitzen sah. Ich habe dann natürlich aus dieser Distanz die ersten Fotos gemacht, habe aber gleichzeitig auch versucht, etwas näher heran zu kommen. Das geht ohne Deckung meistens nicht gut und so ist der Eisvogel dann wieder vor mir geflüchtet. Das ganze Spiel hat sich aber mehrmals wiederholt und so hatte ich dann doch ein paar einigermassen brauchbare Bilder im Kasten.

Die Kamera ist für solche Aufnahmen normalerweise auf ‹manuell› mit Auto-ISO eingestellt (ISO von 100 – 6400). Die Blende war auf 5,6 (kleinste bei diesem Objektiv) und die Verschlusszeit auf 1/1000s eingestellt (VR ist aktiviert). Da die Lichtverhältnisse nicht gerade optimal waren, sind die ISO Werte entsprechend hoch geklettert und da der APS-C Sensor der Nikon D500, mit seiner hohen Pixeldichte auf höhere ISO Werte mit Rauschen reagiert, waren die Bilder zwar einigermassen scharf, aber doch ziemlich verrauscht.

Ich habe dann die besten Bilder selektiert und in Lightroom so gut wie möglich optimiert. Schlussendlich hat mich aber das Rauschen derart gestört, dass ich wieder einmal die um einiges aufwendigere Methode mit Lightroom und Photoshop angewendet habe. Diese Methode habe ich aus einem gekauften Lernvideo von Steve Perry gelernt und die Ergebnisse sind wirklich den Aufwand wert!

Das Problem bei verrauschten Bilder ist, dass wenn das Bild entrauscht wird, entsteht eine Art ‹Plastikeffekt› und Strukturen verschwinden – es wird auch entsprechend unscharf. Im Gegenzug dazu verstärkt das Schärfen auch das Rauschen, wobei da eine gewisse Maskierung möglich ist. Aber das eigentliche Problem ist, dass sich der Schärfen- und der Rauschreduzier-Regler gegenseitig negativ beeinflussen!

Gelöst werden kann dieses Problem nur mit einer etwas aufwendigeren Methode, bei der in Photoshop zwei Ebenen, unter Zuhilfenahme des Hochpassfilters und weiterer Tricks, übereinander gelegt und mit Masken verarbeitet werden.

Das erste Bild wurde mit ISO 3600 aufgenommen. Wenn der Regler nach rechts gezogen wird, ist das bis auf den Zuschnitt unbearbeitete Originalbild zu sehen. Regler nach links zeigt das entrauschte und geschärfte Bild.

OriginalGeschärft und Rausch-reduziert

Das zweit Bild wurde mit ISO 4500 aufgenommen. Wenn der Regler nach rechts gezogen wird, ist das bis auf den Zuschnitt unbearbeitete Originalbild zu sehen. Regler nach links zeigt das entrauschte und geschärfte Bild.

OriginalGeschärft und Rausch-reduziert

Da ich diese Methode aus einem gekauften Lernvideo gelernt habe, gebe ich dazu keine weiteren Details preis und verweise auf die Webseite und den Shop von Steve Perry.

Das Lernvideo kann unter dem Titel ‹Noise Reduction Using Lightroom And Photoshop – Virtual Workshop‹ für $14.97 (leider nur in Englisch) gekauft werden.

Den Link auf die Webseite von Steve Perry ist rechts bei den Links zu finden.

4 Januar 2020, von Beat
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