220430 Nikkor 800mm Blogbeitrag

Das neue 800mm PF Objektiv von Nikon – erste Bilder und Eindrücke

Am 27. April wurden in der Schweiz und auch in anderen Ländern die ersten Exemplare des neuen 800mm PF Objektivs von Nikon ausgeliefert. Wieder hat es sich als vorausschauend erwiesen, dieses Objektiv schon lange vor der offiziellen Ankündigung bei GraphicArt reservieren zu lassen.

So gehörte ich zu den wenigen Glücklichen, welche dieses von Wildlife Fotografen so heiss begehrte Objektiv am letzten Dienstag abholen durfte.

Der Vergleich mit dem in Anführungszeichen ‹alten› 800mm f/5.6 Teleobjektiv fürs F-Bajonett macht schnell klar, weshalb diese neue Linse so heiss begehrt ist!

AF-S NIKKOR 800 mm f/5,6 E FL ED VR

  • 800mm f/5.6
  • Gewicht: 4’590g
  • Durchmesser x Länge: ca. 160 x 461mm
  • Naheinstellgrenze: 5,9m
  • Preis: CHF 23’990.- (Nikon), ca. CHF 18’000.- (Toppreise)

Inklusive 1.25x Telekonverter (Brennweite 1000mm bei f/7.1)

NIKKOR Z 800 mm 1:6,3 VR S

  • 800mm f/6.3
  • Gewicht: 2’385g
  • Durchmesser x Länge: ca. 140 x 385mm
  • Naheinstellgrenze: 5m
  • Preis: CHF 7’799.- (Nikon und Toppreise!)

Die neuen Telekonverter 1.4x und 2.0x können mit diesem Objektiv genutzt werden (max. 1600mm (FX) und 2400mm (DX) bei f/13)

Mein 7 Jahre ‹altes› 800er konnte ich am 20. April für CHF 6’000 .- verkaufen. Ich hatte dafür vor 7 Jahren ’nur› CHF 15’000.- bezahlt. Vor der Übergabe war das Objektiv noch bei Nikon in Egg und wurde neu justiert. Positiv zu vermerken ist, dass dieser Service kostenlos durchgeführt wurde!

Für mich ausschlaggebend für den Kauf dieses Objektivs waren die sehr guten Erfahrungen mit dem 500er PF Objektiv, das geringe Gewicht und die kompakten Abmessungen. Ausserdem passt diese Linse ohne FTZ Adapter an das Z-System und integriert sich nahtlos in die aktuelle VR Technologie.

Die nächsten beiden Tage war ich dann mit diesem Objektiv unterwegs, habe viele Bilder geschossen und auch Videos im neuen Nikon N-RAW Videoformat aufgenommen. Die Qualität der Bilder und der Videos ist nach der ersten Durchsicht hervorragend …

Ganz unten findest Du ein paar Bilder von diesen 2 Tagen (Videos wird es dann irgendwann auf YouTube geben). Bei allen Bildern findest Du neben den EXIF Daten auch den Hinweis darauf, ob die Bilder neben der normalen Lightroom Entwicklung noch in einem zusätzlichen Tool optimiert wurden. Welche Tools ich wie einsetzte, habe ich in einem Blogbeitrag mit YouTube Video gezeigt.

Alle diese Bilder habe ich aus der Hand fotografiert. Die Kombination dieses Objektivs mit der Z9 wiegt ca. 3’850g und dadurch ist es auch möglich, wie mit dem 500er PF, diese Kamera/Objektiv Kombination mit dem Tragesystem von  Sun Sniper seitlich anzuhängen.

Die grösste Herausforderung bei einer derart langen Brennweite ist es, das zu fotografierende Motiv im Sucher zu finden, da der Bildwinkel im FX-Mode bei 3° und im DX-Mode gerade noch bei 2° liegt. Erschwert wird dies zusätzlich noch, wenn die Fokusposition irgendwo steht, wo das Motiv komplett in der Unschärfe liegt. Das ist vor allem bei sich bewegenden Motiven, wie zum Beispiel fliegenden Vögel ein echtes Problem, zumal die Fokussierung anfängt zu pumpen, wenn nichts zum Fokussieren gefunden wird. Dies kann durch den Begrenzungsschalter, welcher von 10m bis unendlich begrenzt, etwas abgemildert werden. Eine weitere Hilfe könnte die mit der Firmware 2.0 für die Z9 eingeführte Möglichkeit sein, mehrere Fokuspositionen zu speichern und diese über frei definierbare Tasten wieder abzurufen.

Ich werde alle diese Möglichkeiten bei Bedarf nutzen, habe mir aber als weiteres Hilfsmittel das Punktvisier DF-M1 von Nikon angeschafft. Dieses wird auf den Blitzschuh montiert und muss unter Zuhilfenahme eines Dreibeinstativs auf die Motivdistanz justiert werden. Damit ist es dann möglich, das Motiv anzuvisieren, ohne durch den Sucher zu schauen. Meine ersten Trockenübungen haben gezeigt, dass dieses Punktvisier sehr präzise funktioniert.

Ein erstes Fazit

Die ersten Versuche mit diesem Objektiv haben bestätigt, dass es sich um ein ‹unbedingt haben muss‹ Objektiv handelt. Die Auflösung, Dynamik und Schärfe in Kombination mit dem 45 Megapixel Sensor der Nikon Z9 sind hervorragend und lassen aus meiner Sicht keine Wünsche offen! Auch die Anfangsblende von f/6.3 stellt für das freistellen der Motive kein Problem dar.

Mit der Z9 ist es dann zudem auch möglich, für zu weit entfernte Motive, in den DX-Mode zu schalten, was dann die Brennweite um das 1.5-fache verlängert und immer noch knapp 20 Megapixel liefert. Ich nutze diese Möglichkeit häufig und kann so auf den Einsatz eines Telekonverters verzichten. Natürlich werde ich auch diese Möglichkeit noch ausprobieren, besitze auch schon länger den 2.0x Z Konverter, warte aber immer noch auf die 1.4x Z Variante.

So könnte jetzt dieses positive Fazit dazu führen, dass nicht mehr das 500er PF Objektiv mein bevorzugtes Objektiv ist, da es vom 800er in dieser Position abgelöst wird …

Ein paar Bilder, aufgenommen mit dem neuen 800mm Z Objektiv an der Nikon Z9

30 April 2022, von Beat
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3 Kommentare
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Peter Loeffel
Peter Loeffel
7. August 2022 21:31

Super, viel Spass damit. Ich warte noch auf mein 800er

RicoB
RicoB
10. Mai 2022 11:14

Herzliche Gratulation zur tollen Linse und viel Erfolg damit.
Gruss, Rico