Fehlkäufe und deren Korrektur
Um das drohende Sommerloch bereits jetzt etwas auszufüllen, habe ich mir ein Thema ausgesucht, welches mich seit längerer Zeit begleitet, welches mich aber auch immer wieder ärgert und schlussendlich auch einiges an Kosten verursacht. Gemeint ist das Thema; Fehlkäufe und deren Korrektur
Natürlich kann man dieses Phänomen mit klugen Sprüchen wie ‹aus Fehlern lernt man› oder ‹manche Fehler muss man selber machen› (dazu habe ich sogar ein Buch gelesen) oder auch mit markigen Sprüchen wie ‹haben ist besser als brauchen› überspielen und den finanziellen Aspekt einfach ausblenden. Das geht aber leider nicht immer, vor allem dann nicht, wenn man nicht zu den Sammlern gehört und da liegt genau mein Problem, nämlich, dass ich etwas was ich selten bis nie brauche, wieder loswerden will und mich dann zum Teil ärgere, dass ich es überhaupt gekauft habe. Die ‹Influenzer› sind in diesem Fall nicht schuld, da ich diese selten ernst nehme und mich anderweitig über Produkte informiere. Schuld ist meistens meine Neugier an technischen Spielereien und der Freunde daran, etwas neues auszuprobieren.
Nachfolgend dazu ein paar Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit, welche an meinen Finanzen Spuren hinterlassen haben …
Fotoequipment
In meiner ‚Fototasche‘ herrscht aktuell eine ziemliche Dynamik, auch deshalb, weil ich mir vorgenommen hatte, bei einem Zukauf, wenn möglich, auch etwas zu verkaufen. Das hat aktuell nach dem Kauf der Nikon Z7, der ersten spiegellosen Vollformatkamera von Nikon, relativ gut funktioniert, da ich drei F-Mount Objektive verkaufen konnte (14-24mm f/2.8, 24-70mm f/2.8 und 16-35mm f/4). Natürlich habe ich diese durch neue Z-Mount Objektive ersetzt (14-30mm f/4 und 24-70mm F/4).
Wo es aber nicht wirklich gut funktioniert hat, war bei den Kameras! Da habe ich nämlich bereits 2 x eine Kamera verkauft und kurz danach wieder neu gekauft. So zum Beispiel die D750, welche ich als Überbrückung für die D3S bis zum Erscheinen der D5 gekauft hatte. Da ich dann aber mit der D5 nicht wirklich zufrieden war (Grösse, Preis, Sensor …) verkaufte ich diese nach 1 ½ Jahren wieder. Ausserdem fehlte mir auch das offene WiFi der D750 (z.B. für Zeitrafferaufnahmen mit qDslrDashBoard), welches bei den neueren Kameras wie z.B. der D850 nicht mehr verfügbar war. Inzwischen hat Nikon diese Einschränkung durch neue Firmware aufgehoben (auch dank der Intervention von Gunther Wegner). Deshalb kaufte ich mir noch einmal eine D750, welche dann aber mit dem Erscheinen der Z7, welche ab Werk über ein offenes WiFi verfügte, nach gut 10 Monaten wieder verkauft wurde.
Etwas Ähnliches passiert aktuell mit der D500, welche ich im Februar dieses Jahres verkauft hatte, da ich der Meinung war, alle fotografischen Herausforderungen mit der D850 und der Z7 meistern zu können. Dem war aber leider nicht so und vor allem im Bereich der Tierfotografie, im speziellen der Vogelfotografie, habe ich die D500 wegen ihrer Geschwindigkeit (10 Bilder/s) und auch wegen der Verlängerung der Brennweite um das 1,5 fache (DX Kamera mit APS-C Sensor) doch irgendwie vermisst. So habe ich jetzt wieder eine D500 gekauft und hatte auch das Glück, dass diese nur um CHF 300.- teurer war, als wie ich sie verkauft hatte. Der Vorteil aller nun in meiner Fototasche befindlichen Kameras (D850, Z7 und D500) ist, dass alle dieselben Akkus (EN-EL5 …), dieselben Ladegeräte und auch dieselben Speicherkarten (XQD) verwenden (mein Fotoequipment).
Am Rande noch eine Empfehlung zum Verkauf von Fotoequipment: Nach dem ricardo.ch seine Gebühren auf unverschämt hohe 9% angehoben hat, habe ich mich nach einer Alternative umgeschaut und diese mit fotoflohmarkt.ch auch gefunden. Alle aktuellen Verkäufe von Nikon Kameras und Objektiven habe ich über diese kostenlose Plattform abgewickelt und es hat immer zufriedenstellend, auch bezüglich gelöstem Preis, funktioniert!
Drohnen
Das nächste Produkt, nämlich die Drohne von DJI (Mavic Pro Platinum), welches in die Kategorie ‚kurzlebig‘ einzuordnen ist, habe ich dann ebenfalls ohne Gebühren über die Plattform tutti.ch verkauft.
Diese DJI Mavic Pro Platinum hatte ich als Ersatz für die DJI Phantom 4 Pro + gedacht, was aber leider ein Fehler war, da die Kamera, welche für mich das wichtigste Element der Drohne ist, bei weitem nicht an die Phantom 4 Pro herankam (12MP anstelle von 20MP, keine verstellbare Blende usw.). Die Vorteile bezüglich Grösse und Geräuschentwicklung konnten die Nachteile nicht wettmachen und ausserdem kündigte DJI kurz nach dem Kauf das Nachfolgeprodukt der Mavic Pro an, welches über eine Hasselblad Kamera mit 20MP und verstellbarer Blende verfügen sollte.
Nach gut 10 Monaten habe ich deshalb die Mavic Pro gegen die Mavic Pro 2 eingetauscht. Die DJI Googles Brille (Immersive FPV), welche ich zusammen mit der Mavic Pro gekauft hatte, habe ich schon viel früher wieder verkauft – auch ein absoluter Fehlkauf!
Mit der Kamera an der Mavic Pro 2 bin ich jetzt aber sehr zufrieden und so habe ich mit etwas Zusatzkosten doch einen Ersatz für die Phantom 4 Pro mit allen Vorteilen der Mavic Pro (kompakt und einigermassen leise).
Autos
Zu guter Letzt noch ein Fehlkauf welcher nichts mit Fotografie zu tun hat, aber auch Geld gekostet hat. Im Jahr 2016 kam ich auf die leicht pubertäre Idee, meinen kleinen Hybrid Honda CR-Z nach 5 problemlosen Jahren durch einen Honda Civic Type R mit 310 PS zu ersetzen. Notabene das schnellste, rein Frontgetriebene Fahrzeug, welches mit allem Schnickschnack zu einem sensationellen Preis von gerademal CHF 40k zu haben ist. Am Anfang hatte ich viel Freude an diesem Auto mit der brutalen Turbo Power mit viel Drehmoment, dem extrem guten Fahrwerk und den passenden Bremsen, so dass ich dieses Fahrzeug schon fast als Ersatz für das aufgegebene Hobby Motorrad sah. Die Freude verging dann aber nach und nach, bis es mir stinkte, für den täglichen Arbeitsweg, im Stau stehend, handgeschaltet, zwischen 8 und 9 Liter Benzin auf 100km zu verbrennen und mich darüber zu nerven, dass gefühlt eine Mehrzahl der Verkehrsteilnehmer nicht in der Lage ist, auf gerader, übersichtlicher Strecke, die erlaubten 80km/h zu fahren (mit dem Smartphone zu spielen ist scheinbar weniger gefährlich als die erlaubte Geschwindigkeit zu fahren)! Deshalb kam ich zum Schluss, dass dieser Kauf eine Fehlentscheidung war, zumal auch die Unterhaltskosten (Benzin, Reifen, Service usw.) nicht zu unterschätzen sind. Aus diesen Gründen habe ich nach 2 Jahren und 8 Monaten den Stecker gezogen und dieses Fahrzeug gegen einen Toyota C-HR Hybrid eingetauscht. Damit fahre ich jetzt seit gut 2 Monaten, freue mich über den tiefen Benzinverbrauch und bleibe auch entspannt, wenn’s mal wieder etwas länger dauert – im Stau!
Fazit
Auch wenn mir bewusst ist, dass mit etwas mehr Vernunft solche Fehlkäufe vermieden werden könnten, befürchte ich doch, dass auch in Zukunft das eine oder andere beschafft wird, was nicht wirklich nötig wäre oder nicht den erwarteten Zweck erfüllt. Das Positive daran ist aber, dass durch den Weiterverkauf der Käufer sich über den günstigeren Preis freuen kann – vielleicht kann er das Produkt auch wirklich gebrauchen …
Wer kennt das Thema Fehlkäufe nicht. ^^
Ist die Mavic Pro 2 der Mavic Pro bildtechnisch tatsächlich sehr überlegen?
PS: Danke übrigens mit dem Fotoflohmarkt-Tipp. Kannte ich gar nicht.
Schon aufgrund der technischen Daten muss die Kamera der Mavic 2 gegenüber der Mavic pro überlegen sein – 1/2,3″ gegen 1″ Sensor, 12MP gegen 20MP, 4:3 gegen 3:2 Bildformat, Fixblende f/2,2 gegen verstellbare Blende von f/2,8 – f/11. Rein subjektiv ist die Bildqualität massiv besser (auch bezüglich Dynamikumfang und Rauschverhalten (Sony Sensor?)). Mit der verstellbaren Blende ist zudem etwas mehr Einfluss auf die Bildgestaltung möglich. Auch im Videobereich ist eine verstellbare Blende von Vorteil. In diesem Bereich kann zudem mit einem flachen 10Bit Profil (dlog/H.265) gearbeitet werden. Es gab aber beim Erscheinen der Mavic 2 auch negative Beurteilungen bezüglich Randunschärfe.… Weiterlesen »