NIKKOR Z 70–200 mm 1:2,8
Beginnen möchte ich mit dem kleinsten Tele-Zoom, welches eigentlich schon fast zur Standard Ausrüstung jedes ambitionierten Fotografen gehört, nämlich das 70-200mm mit einer Lichtstärke von 2,8.
Dies war noch zu Analogzeiten mein erstes echt kostspieliges Nikon Teleobjektiv, damals allerdings noch als 80-200mm und natürlich ohne VR oder ähnliches.
Dieses habe ich bis ins Jahr 2009 auch an den Digitalkameras, damals eine Nikon D300, weiter eingesetzt. Im Jahr 2009 habe ich auf das zu dieser Zeit aktuelle 70-200mm mit VR gewechselt, welches im Jahr 2017 der neusten Variante mit der elektronischen Blendensteuerung weichen musste. In diesem Jahr habe ich nun den Schritt vom F-Bajonett zum Z-Bajonett vollzogen, damit ich alle Vorteile der neuen spiegellosen Z-Kameras nutzen kann.
Bei diesem Objektiv handelt es sich um einen echten Allrounder. Dank des grossen Zoombereichs und der kleinen Anfangsblende kann dieses Objektiv nicht nur für die Tierfotografie, sondern auch für People Fotografie, Hochzeiten oder gar Landschaftsfotografie genutzt werden.
Dank der kleinen Anfangsblende kann der Hintergrund gut freigestellt werden. Ausserdem ist es auch problemlos möglich einen Telekonverter mit bis zu 2-facher Verlängerung zu nutzen, womit dann die kleinste Blende bei 5,6 liegt, die Brennweite aber im Bereich von 140-400mm genutzt werden kann.
Dank der Bild-Stabilisierung im Objektiv und neu auch direkt in den Kameras, kann mit diesem relativ leichten Objektiv praktisch immer aus der Hand fotografiert werden. Den Stativanschluss habe ich meistens demontiert, wobei dieser durch seine Befestigungsart bei diesem Objektiv sowieso mit Vorsicht zu nutzen ist.
Ich setzte dieses Objektiv bevorzugt in Zoos ein, da man den Tieren zum Teil doch sehr nahekommt und mit dem Zoombereich und der Möglichkeit einen Telekonverter zu montieren praktisch für jede Situation gewappnet ist.
In der freien Natur, um zum Beispiel Vögel zu fotografieren, ist diese Objektiv mit seiner Brennweite aber nicht die erste Wahl, da Wildtiere aus verständlichen Gründen nicht die Nähe des Menschen suchen und dementsprechend grössere Brennweiten benötigt werden.
Eine kleine Bildergalerie mit Bildern dieses Objektiv-Typs
AF-S NIKKOR 180-400 mm 1:4E TC1,4 FL ED VR
Als zweites Objektiv kommt bereits mein absolutes Lieblingsobjektiv an die Reihe, das doch etwas grössere und schwerere 180-400mm Objektiv mit Anfangsblende 4 und einem integrierten 1,4-fach Telekonverter.
Wenn dieser zugeschaltet wird verlängert sich die Brennweite auf 250-560mm und die Anfangsblende erhöht sich um einen Blendenwert auf 5,6.
Dieses Objektiv habe ich im Jahr 2018, kurz vor der Reise nach Namibia angeschafft. Davor hatte ich bereits seit 2008 das Vor- Vorgängermodel mit 200-400mm und einer Anfangsblende von ebenfalls 4.0.
Schon von diesem Objektiv war ich absolut begeistert, obwohl es bis jetzt das einzige Objektiv war, welche einmal zu Nikon in die Reparatur musste.
Das 200-400mm hat scharfe Bilder geliefert, hatte einen sehr schnellen Autofokus und auch bereits VR der ersten Generation. Was dieses Objektiv nicht besonders mochte, waren Telekonverter jeglicher Art. Das hat sich jetzt beim neusten Model durch den integrierten 1,4-fach Konverter erledigt.
Auch dieses Objektiv liefert knackscharfe Bilder, auch mit Konverter und übertrifft das Vor- Vorgängermodel auch bezüglich Fokusperformance und Bildstabilisator.
Der Vorteil von diesem Objektiv ist trotz der nicht geringen Abmessungen, dass es doch, montiert an der Kamera, in einem Fotorucksack Platz findet und so als Handgepäck im Flieger mitgenommen werden kann. Das war auch einer der Hauptgründe, dass ich dieses Objektiv kurz vor der Namibia Reise angeschafft habe.
Damit ist auch schon das Haupteinsatzgebiet für so ein Objektiv festgelegt. Da ich allerdings nicht sehr häufig nach Namibia Reise, ist dieses Objektiv, neben dem 70-200mm Objektiv, mein bevorzugtes Zoo Objektiv. Aber auch in freier Wildbahn, vor allem wenn ich mit dem E-Bike unterwegs bin, kommt dieses Objektiv häufig zum Einsatz.
Das beste an diesem Objektiv ist aber zweifellos der grosse Brennweitenbereich von 180-560mm, welcher durch Umlegen eines Hebels zum Zuschalten des Konverters erreicht wird. Ergonomisch ist dieser Hebel so perfekt positioniert, dass das Zu- oder Weg-Schalten richtig Freude macht …
Dieses Objektiv hat einen fix verbauten Stativanschluss, welcher sich allerdings in jede Position drehen und dann arretieren lässt. Diese Stativfüsse wechsle ich jeweils gegen Varianten aus, welche bereits mit einem Arca Swiss Profil versehen sind, so dass ich keine Platten anschrauben muss.
Allerdings fotografiere ich auch mit diesem Objektiv sehr häufig aus der Hand oder suche mir eine Position, wo ich das Objektiv aufstützen kann. Häufig habe ich aber auch mein Einbein-Stativ mit dem Monopod-Gimbal, den ich später noch kurz zeige, dabei.
Eine kleine Bildergalerie mit Bildern dieses Objektiv-Typs
AF-S NIKKOR 800 mm f/5,6 E FL ED VR
Da ich die Objektive in der Reihenfolge vorstelle, in der ich diese besitze und einsetze, kommt nun das grösste, schwerste und teuerste, welches sich in meiner Fototasche befindet, an die Reihe. Das mit der Fototasche kannst Du aber gleich wieder vergessen, weil es darin sicher keinen Platz hat.
Die Rede ist vom Nikon 800mm Festbrennweitenobjektiv mit eine Anfangsblende von 5,6. Zu diesem Objektiv wird ein darauf abgestimmter 1,25-fach Telekonverter mitgeliefert, welcher die Brennweite auf genau 1000mm erhöht. Die Anfangsblende liegt dann bei 7,1. Dieser Konverter ist so gebaut, dass er nur an dieses 800mm Objektiv passt.
Dieses Objektiv habe ich im Jahr 2015 als Ersatz für das 600mm F4 Objektiv für circa 15’000 Franken gekauft. Heute wird dieses von Nikon zum Preis von fast 24’000 Franken angeboten, wobei der Lagerbestand mit Null angegeben wird. Also schon fast eine Wertanlage …
Für dieses Geld bekommt man dann, verpackt in einem Metallkoffer, ein knapp über 4,5 Kilogramm schweres und auch entsprechend grosses Objektiv mit einer riesigen Gegenlichtblende. Auch bei diesem Objektiv habe ich den Stativfuss durch eine Variante mit Arca Swiss Profil ersetzt.
Aus der Hand zu fotografieren ist mit diesem Teil praktisch nicht mehr möglich und natürlich stellt dieses auch an die Stative und Stativköpfe entsprechende Anforderungen. Nicht empfehlen würde ich die Nutzung eines Kugelkopfs, da damit ein seitliches Abkippen praktisch nicht zu verhindern ist. Dieses Gewicht dann aufzufangen ist eher Glückssache.
Ich benutze entweder das fette Gitzo Dreibeinstativ mit dem Wimberley Gimbal oder das ebenso fette Einbein-Stativ mit entweder dem Mono Gimbelhead, ebenfalls von Wimberley oder dem Schwerlastneiger von Really Rhigt Stuff. Aus meiner Sicht ist die Nutzung eines Gimbals die einzige vernünftige Lösung, um eine derart gewichtige Kamera- Objektiv- Kombination richtig einsetzen zu können.
Für den Transport habe ich mir einen speziellen Rucksack von Kata zugelegt, wobei ich aber auch damit keine allzu grossen Wanderungen unternehmen würde. Alternativ packe ich dieses Objektiv im Metallkoffer auf meinen E-Bike Anhänge von Burley und kann damit fast jeden Punkt in der Natur anfahren.
Am bequemsten ist es aber natürlich, alles ins Auto zu packen und so nahe wie möglich an die zu fotografierenden Motive heranzufahren. Als Beispiel sind hier Naturschutzgebiete mit Beobachtungshütten wie La Sauge oder auch die Petite Camargue zu nennen. Auch im Friaul haben wir ein Naturschutzgebiet gefunden, wo der Einsatz dieses Objektivs richtig Freude macht.
Das Haupteinsatzgebiet ist dementsprechend stark eingeschränkt und ich würde hier vor allem die Vogelfotografie als mein bevorzugtes Einsatzgebiet für dieses Objektiv nennen.
Eine kleine Bildergalerie mit Bildern dieses Objektivs
AF-S NIKKOR 500 mm 1:5,6E PF ED VR
Als viertes und letztes Objektiv, meine neuste Errungenschaft, das 500mm Festbrennweitenobjektiv mit der Zusatzbezeichnung PF und einer Anfangsblende von 5,6.
Das war vor etwas mehr als einem Jahr ein richtiges ‘haben muss’ Objekt, die Beschaffung war aber fast unmöglich, da dieses Teil einfach nicht lieferbar war. Im November des letzten Jahres war es dann doch soweit und ich war im Besitz dieses begehrten Objektivs.
Die Frage ist jetzt natürlich, wieso dieses so begehrt ist. Diese Frage lässt sich ganz einfach mit der geringen Grösse und dem geringen Gewicht beantworten. Nicht viel grösser und auch nicht viel schwerer als ein 70-200mm mit Blende 2,8, aber mit der zweieinhalbfachen Brennweite, ist dies schon fast ein ‘immer dabei’ Teleobjektiv. Dazu kommt, dass die Fokusperformance und die Bildqualität erstklassig sind. Wie die Praxis zeigt, ist auch die Anfangsblende von 5,6 kein Problem beim Freistellen des Motivs.
So war ich dann auch in diesem Jahr viel unterwegs mit diesem Objektiv. Zu Fuss in der näheren Umgebung oder mit dem E-Bike auf Touren in nahegelegene Naturschutzgebiete. Den Zoo habe ich damit mehrmals besucht und auch bei unserem einzigen Auslandsurlaub hatte ich dieses Objektiv dabei.
Im Zoo muss man sich auf Motive konzentrieren, welche für eine Festbrennweite von 500mm geeignet sind. In der freien Wildbahn, vor allem um Vögel zu fotografieren, sind auch 500mm schon mal etwas zu knapp. Deshalb habe ich auch Versuche mit dem 1,4-fach Konverter gemacht, welche gut funktioniert haben.
Die Anfangsblende liegt dann zwar bei 8, was aber zum Beispiel mit der Z 6, welche bis 12’800 ISO genutzt werden kann, kein Problem darstellt. Auch bezüglich Autofokus gibt es bei den spiegellosen Kameras keine Einschränkungen mehr, wenn die Anfangsblende bei 8 oder höher liegt.
Für mich ist dieses Objektiv definitiv zum ‘immer dabei Tele’ geworden, was natürlich für die zuvor vorgestellten Objektiv bedeutet, dass diese weniger zum Einsatz kommen.
Eine kleine Bildergalerie mit Bildern dieses Objektivs
Rucksäcke und Stative
Zum Schluss möchte ich noch, wie schon mehrfach angesprochen, meine Rucksäcke und Stativlösungen kurz zeigen.
Als erstes ein Bild mit meinem Standard F-Stop Rucksack mit dem 180-400mm Objektiv, welches mit angebrachter Kamera problemlos darin Platz findet. Dieser Rucksack geht beim Fliegen als Handgepäck durch, wobei natürlich auf das Gewicht geachtet werden muss!
Das nächste Bild zeigt das grosse 800mm Tele und den speziell dafür gebauten Kata Rucksack. Leider ist es so, dass mit den Z-Kameras und dem dafür benötigten FTZ Adapter das Objektiv nicht mehr mit angebrachter Kamera verstaut werden kann, da die Kamera leicht übersteht.
Das ist auf dem zweiten Bild zu sehen. So muss ich die Kamera abnehmen und in einer Zusatztasche, welche zum Kata gehört und an diesem befestigt wird, mitnehmen. Das ist aber nicht weiter schlimm, da die Kamera schnell wieder angebracht ist.
Für die beiden kleineren Objektive gibt es alle diese Herausforderungen nicht, da diese auch in eine Tasche oder in einen kleinen Rucksack passen.
Auch bei den Stativen und den Stativköpfen gehe ich nur auf die Lösungen für die beiden grossen und schweren Objektive ein. Die kleineren und leichteren Teles können auch auf einem Kugelkopf mit einem nicht ganz so schweren und stabilen Stativ genutzt werden.
Ausserdem wie auch schon erwähnt, fotografiere ich mit diesen sowieso meistens aus der Hand.
Stellvertretend für meine beiden schweren Objektive zeige ich alle Möglichkeiten mit dem etwas Leichteren 180-400mm Objektiv mit montierter Nikon Z7 und dem FTZ Adapter.
Als erstes die aus meiner Sicht luxuriöseste Variante mit dem Dreibeinstativ Gitzo GT3541ILS und dem Wimberley WH-200 Gimbal. Mit einem solchen Gimbal kann das System sehr gut ausbalanciert werden, so dass die Kamera jede gewählte Position ohne Arretierung beibehält.
Vorgängig sollte das Stativ dem Untergrund entsprechend aufgestellt und mit den integrierten Wasserwagen einigermassen in die Waagrechte gebracht werden.
Danach muss der Gimbal einmal ausbalanciert werden, wobei zum einen die Objektiv-Kamera Kombination so nach vorn oder hinten verschoben wird, bis kein Übergewicht auf die eine oder andere Seite mehr besteht und zum Zweiten muss die Höhe um die vertikale Achse so verschoben werden, dass sich der Drehpunkt in der Mittelachse des Objektivs befindet.
Wenn alles gut ausbalanciert ist, kann dieses Konstrukt, ohne die Arretierungen zu blockieren, schnell und leichtgängig in jede Position gebracht und dann auch losgelassen werden, ohne dass sich dieses selbständig macht.
Da eine solche sperrige Kombination nicht überall eingesetzt werden kann, so zum Beispiel in den Beobachtungshütten der Naturschutzgebiete, kann alternativ auch ein Einbeinstativ genutzt werden, welches neben dem geringeren Gewicht auch einiges weniger an Platz benötigt.
Schon lang besitze ich ein sehr stabiles Gitzo Traveler Monopod GM5561T. Am Anfang hatte ich darauf speziell dafür passende Kugelköpfe verwendet, war damit aber nicht wirklich glücklich, da die schwere Last dazu neigte, auf die Seite wegzukippen.
Das war auch deshalb schwierig zu kontrollieren, da mit einer Hand immer das Stativ gehalten werden muss und so nur noch eine Hand bleibt, um die Kamera mit dem Objektiv zu stabilisieren.
So habe ich nach besseren Lösungen gesucht und bin zuerst beim Schwerlast Einwegneiger von Really Right Stuff gelandet.
Ich demonstriere das hier jetzt mit dem Dreibeinstativ und der montierten, optionalen Mittelstange, welche das Monopod symbolisiert. Auf dem Monopod habe ich eine Novoflex Q=Mount Schnellkupplung montiert, womit ich beide hier gezeigten Lösungen sehr schnell wechseln kann. Auch auf der Mittelstange habe ich zur Demonstration eine ähnliche Schnellkupplung montiert.
So kann ich den Einwegneiger mit seiner Schnellwechselklemme sehr schnell auf dem Monopod montieren und arretieren. Vorteil diese Lösung ist natürlich, dass nichts seitlich wegkippen kann und das damit sehr schwere Objektiv-Kamera Kombinationen montiert werden können.
Der Nachteil dieses Systems ist aber, dass ein vollumfängliches Ausbalancieren nicht möglich ist. Deshalb sollte auch die Arretierung immer angezogen werden. Die Drehung in der Panorama Achse erfolgt direkt mit dem Monopod.
Die letzte und für mich beste Lösung besteht aus dem Monopod und dem Wimberley MH-100 MonoGimbal Head. Auf diese Lösung bin ich durch ein YouTube Video von Steve Perry gestossen. Das Video habe ich unten verlinkt.
Auch dieses Teil kann mit seinem Arca Swiss Profile direkt auf die Schnellwechselkupplung montiert werden. Dieses unscheinbare Teil ist ein voll funktionsfähiger Gimbal welcher aber davon ausgeht, dass die Drehung um die Panorama Achse durch Drehen am Monopod erfolgt.
Somit muss dieser Gimbal nur noch die Drehung um die vertikale Achse übernehmen und muss sicherstellen, dass das montierte Konstrukt ausbalanciert werden kann. Dazu wird am Objektiv der Stativfuss um 90° auf die eine oder andere Seite gedreht und dann seitlich an den Gimbal montiert.
Damit ist auch schon festgelegt, dass sich die Drehachse immer perfekt in der Mittelachs des Objektivs befindet. Nun muss nur noch die Kombination so nach vorn oder hinten verschoben werden, bis kein Übergewicht auf die eine oder andere Seite mehr besteht.
Ich zeige das jetzt noch kurz mit dem richtigen Monopod, einfach um zu zeigen, dass die asymmetrische Befestigung auf der Seite kein Problem ist und das tatsächlich in jeder Position losgelassen werden kann.
Für mich eine perfekte und auch transportable Lösung, welche zum Beispiel bei jedem Zoo Besuch dabei ist.
So, das wars zu diesem Thema. Falls dir etwas in diesem Video gefallen hat, dann lass mich das wissen. Zum Beispiel mit einem Kommentar, einem Daumen nach oben oder gar mit einem Abonnement.
Danke und bis zum nächsten Mal, Tschüss