Mit dem neuen Camper Van ins Engadin
Lange habe ich von einem Camper Van als mobile Zweitwohnung geträumt. Immer wieder habe ich mir verschiedene Modelle angeschaut. Jedes Mal hat mir das Konzept des Nuggets von Westfalia auf Basis des Ford Transit Custom am besten gefallen.
Am 29. September wurde dann mein Traum endlich wahr und ich konnte meinen Camper Van, den Nugget von Westfalia mit Hubdach übernehmen.
Meinen Hybrid Toyota C-HR habe ich verkauft, da ich nur einen Garagenplatz habe und auch nur ein Auto benötige. Zur Not kann ich auch das Auto meiner Frau ausleihen, im Gegenzug darf Sie dann dafür im Camper Van übernachten 😉
Bei diesem Fahrzeug handelte es sich um ein fast neues Gebrauchtfahrzeug mit knapp 2’000Km und einer ersten Inverkehrssetzung vom Juni 2021. Nicht verwunderlich, dass mir das Fahrzeug sofort gefallen hat und da sich der Verkäufer dazu überreden liess, bei der Probefahrt von Rheineck nach Pfungen mitzukommen (hin und zurück rund 160Km), um meine Bedenken, ob das Fahrzeug in die Tiefgarage passt (Höhe 2.09m), zu zerstreuen. Es hat problemlos gepasst und so war der Kauf perfekt und das zu einem, aus meiner Sicht, sehr fairen Preis.
Da ich schnellstmöglich einen ersten Eindruck über das Leben in einem Camper Van erhalten wollte, habe ich immer wieder die Wetteraussichten studiert und habe dann kurzfristig einen Tripp ins Engadin geplant. Vorgängig musste ich allerdings noch einiges an Camping Utensilien beschaffen und natürlich auch die Winterreifen montieren lassen. Diese waren als Kompletträder mit Null Kilometer dabei. Allerdings fehlten die Reifendrucksensoren, welche noch nachgerüstet werden mussten.
Bei der Wahl des Campingplatzes musste ich darauf achten, dass die Standheizung ohne das optionale Höhen-Kit ‘nur’ bis 1600m über Meer genutzt werden kann. Deshalb reservierte ich einen Platz für 2 Nächte auf dem Camping Cul in Zernez (ca. 1470m über Meer).
Am Montag, 10. Oktober, um 7 Uhr gings dann los. Als zusätzliches Fahrzeug habe ich mein E-Bike auf dem Fahrradträger, welcher auf der Anhängerkupplung montiert wird, mitgenommen.
Erstes Ziel, der Lai da Palpuogna am Albulapass (Bilder vom Lai da Palpuogna) . Kurz vor 10 Uhr habe ich die Umrundung des Sees unter die Wanderschuhe genommen, natürlich ausgerüstet mit der Kamera. Einige Bilder findest Du ganz am Schluss in einer Bildergalerie.
Danach gings über den Albulapass ins Engadin und da direkt zum Parkplatz beim Morteratsch Gletscher. Da sich aus bekannten Gründen der Gletscher immer weiter zurückzieht, habe ich das E-Bike benutzt, um über den gut ausgebauten und breiten Wanderweg in die Nähe des Gletschers zu gelangen. Neben der Kamera habe ich auch die Drohne mitgenommen, um den Gletscher und seine Umgebung aus der Luft zu fotografieren.
Zurück beim Parkplatz habe ich noch bei den Wasserfällen die Rhätische Bahn abgelichtet.
Damit hatte ich mein geplantes Programm abgespult und machte mich auf den Weg zum Campingplatz in Zernez. Dort angekommen habe ich den Camper wohnlich eingerichtet, habe zum ersten Mal gekocht und dann auch noch die Bilder des Tages gesichtet. Mit der Standheizung war es angenehm warm und so habe ich mich zeitig ins Hochbett zum Schlafen gelegt.
Am nächsten Morgen bin ich früh aufgestanden, da ein Besuch des Lago Saoseo auf dem Programm stand. So musste ich alles zusammenräumen, um dann über den Berninapass nach Sfazu, wo sich der Parkplatz als Ausgangspunkt zum Lago Saoseo befindet, zu fahren. Dieses Mal ging auch der Plan auf, mit dem E-Bike zum ‘Rifugio Saoseo’ zu fahren, um mir die eher langweilige Wanderung zu ersparen. Vor 4 Jahren hatte ich das schon einmal geplant, was dann aber leider nicht funktioniert hat. Den Grund weswegen, findest Du hier ….
Vom ‘Rifugio Saoseo’ ist es dann nicht mehr weit bis zum See. Das Wetter hat zum Glück einigermassen mitgespielt. Zeitlich war ich gut unterwegs, so dass ich nach dem Lago Saoseo auch noch den Lago di Val Viola besucht habe. Dazu bin ich mit dem E-Bike nach ‘Camp’ gefahren und von da aus zum Lago di Val Viola gewandert.
Das nachfolgende Bild zeigt in Google Earth die Daten aus meinem GPS-Tracker mit dem zugehörigen Höhenprofil und den gefahrenen und gelaufenen Geschwindigkeiten. Diese Daten nutze ich auch, um die Bilder mit GPS-Daten zu taggen (siehe auch GPS- oder Positionsdaten in der Fotografie).
Als ich mich für den Rückweg aufmachte, wirbelten erste Schneeflocken durch die Luft. Mit dem E-Bike war ich im Nullkommanichts wieder in Sfazu und fuhr über den Berninapass zurück zum Camping in Zernez. In der zweiten Nacht hat es dann ab und zu geregnet, dafür war es nicht mehr ganz so kalt.
Am darauffolgenden Morgen konnte ich in aller Ruhe frühstücken, alles zusammenräumen und auschecken. Da es von Zernez aus zum Autoverlad durch den Vereina Tunnel in Sagliains nur etwa 12km sind, habe ich direkt im Campingplatz ein Ticket für die Rückfahrt via Vereina gekauft. Diese verlief dann zügig und Staufrei, so dass ich kurz vor 12 Uhr zu Hause eintraf.
So ist die Jungfernfahrt mit der mobilen Zweitwohnung erfolgreich und ohne grössere Probleme verlaufen. Was vom Zeitpunkt her aber nicht ganz gepasst hat, war die Farbe der Lärchen. Nur vereinzelte Exemplare waren gelb verfärbt. Vielleicht gibt es in circa 2 Wochen noch einmal eine Gelegenheit, um diese Farbenpracht doch noch zu erleben. Wenn nicht, dann freuen wir uns umso mehr aufs kommende Jahr und bessere Zeiten …
Nachfolgend die Bildergalerie …
Beneidenswert