Wochenende im Engadin
Schon fast zur Tradition geworden, habe ich auch dieses Jahr Ende Oktober kurzfristig einen 3-Tages Trip (Solo) ins Engadin geplant und dann auch durchgeführt. Da aber Ende Oktober die meisten Übernachtungsmöglichkeiten geschlossen sind, habe ich wie letztes Jahr 2 Übernachtungen im Hotel Cristallina am Silsersee gebucht. Dieses ist zwar bezüglich Preis / Leistung eher an der oberen Grenze angesiedelt, aber es liegt für die geplanten Ausflüge relativ gut und das dazugehörige Fisch Restaurant Murtaröl ist doch sehr empfehlenswert. Geplant war ausserdem, das E-Bike mitzunehmen, um damit zum Lago Saoseo hochzufahren. Ziel dieses Plans war, am Abend so lange wie möglich am See bleiben zu können und dann mit dem E-Bike, mit Licht, zum Auto zurück zu fahren. Der erste Teil des Plans ging soweit auf, da das E-Bike ohne montiertes Vorderrad in den Kofferraum passte. Als ich dann aber am Samstagnachmittag, bei schönstem Wetter, auf dem Parkplatz von Sfazu, das E-Bike vorbereitet hatte, musste ich feststellen, dass dieses keinen Wank mehr machte. Scheinbar hat ihm der Transport im Kofferraum nicht gut getan …
Nun aber schön der Reihe nach. Eigentlich hätte es gemäss Wetterbericht am Freitag Vormittag noch einigermassen passables Wetter sein sollen und so plante ich die Fahrt ins Engadin via Albulapass, um am Lai da Palpuogna einen ersten Fotohalt einzulegen. Das mit dem Wetter hat dann aber leider nicht hingehauen und so bin ich bei ziemlich garstigen Verhältnissen einmal um den Palpuognasee gelaufen, habe auch ein paar Fotos gemacht, um dann schnellstmöglich weiter zu fahren. Als nächstes bin ich zum Morteratsch Parkplatz gefahren und habe da die Drohne steigen lassen um zum Einen das Tal mit dem Gletscher aus der Luft zu fotografieren und zum Zweiten, um zu sehen, wie das Wetter Richtung Süden (Berninapass / Puschlav) aussieht. Da dieses gar nicht so schlecht aussah, bin ich nach dem Einchecken im Hotel und einem schnellen Mittagessen ein erstes Mal über den Berninapass gefahren. In Sfazu habe ich kurz angehalten, habe dann aber entschieden, die Fahrt zum Lago Saoseo auf den Samstag zu verschieben und bin deshalb weiter bis nach Brusio gefahren. Dort wollte ich wie im letzten Jahr das Kreisviadukt der Rhätischen Bahn aus der Luft fotografieren. Wenn möglich aber bei Sonnenschein und mit einem Zug der Rhätischen Bahn, welcher das Viadukt befährt. Leider hat mir auch bei diesem Unterfangen das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dieses Mal war es allerdings der starke Nordföhn, welcher das Fliegen mit der Drohne nahezu verunmöglichte! Dafür war der Wind aussergewöhnlich warm 🙂
Am Samstag spielte dann das Wetter zum Glück mit und so konnte ich bereits am Silsersee den Sonnenaufgang beobachten und fotografieren. Nach dem Morgenessen gings dann wieder zum Morteratsch Parkplatz, wobei dieses Mal die Wanderung mit Foto-Rucksack zum Gletscher anstand. Leider hatten die Lärchen im Vergleich zum letzten Jahr (gleiches Datum) bereits praktisch alle gelb-orange leuchtenden Nadeln verloren, so dass nur wenige Bilder entstanden. Trotzdem bin ich bis ans Gletschertor und zurück gewandert.
Danach ging es zum zweiten Mal über den Berninapass bis nach Sfazu, wo sich der Parkplatz als Ausgangspunkt für den Besuch des Lago Saoseo befindet. Das Debakel mit dem E-Bike habe ich bereits Eingangs erwähnt und so blieb mir nichts anderes übrig, als auch diese Distanz zu Fuss hinter mich zu bringen. Mit Wanderschuhen, Wanderstöcken und dem Foto-Rucksack aufgeschnallt, machte ich mich auf den Weg und erreichte nach ca. eineinhalb Stunden den See. Dort blieb ich dann, bis die Sonne unterging, genoss das schöne Wetter und vor allem die unglaubliche Ruhe. Bei Sonnenuntergang versuchte ich mit dem 20mm Objektiv von Nikon Sonnensterne auf die Bilder zu bringen, was auch einigermassen gelang. Als ich beim Auto eintraf war es bereits dunkel, dafür hatte es über den Berninapass sehr wenig Verkehr … 🙂
Am Sonntag war wieder schlechtes Wetter prognostiziert, was dann auch zutraf. So nutzte ich die zusätzliche Stunde der Zeitumstellung um etwas länger liegen zu bleiben und machte mich dann zügig auf den Heimweg, diesmal aber über den Julierpass.
Nächstes Jahr komme ich wieder …