230512 Nikon Z8

Ich habe im März eine Nikon Z8 vorbestellt – warum?

Am Mittwoch 10. Mai hat Nikon die neue Z8 vorgestellt. Ich war an diesem Tag gerade mit meiner Z9 am Neuenburgersee unterwegs und konnte mir deshalb erst gegen Abend all die erwarteten Reviews der üblichen YouTube ‘Influencer’ anschauen.

Da mir aber schon vor längerer Zeit ein Vögelein die zu erwartenden Spezifikation der Z8 gezwitschert hat, war für mich in diesen Reviews nicht viel Neues dabei.

Wegen dieses Vögeleins habe ich mir dann auch bereits am 23. März bei GraphicArt ein Exemplar der Z8 vorbestellt. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich, dass die Z8 eine Mini-Z9 werden wird. Gleicher Sensor und absolut identische Funktionalität in einem kleineren und leichteren Gehäuse.

Im Telefonat erwähnte dann der nette Herr von GraphicArt, dass die Z8 voraussichtlich einen 60 Megapixel Sensor haben könnte, worauf ich ihm zur Antwort gab, dass ich dann keine bestellen würde. Er hat den Wink verstanden und hat sich bei mir bedankt … 😉

Warum?

Jetzt stellt sich natürlich die Frage, weshalb ich eine Nikon Z8 vorbestellt habe, obwohl ich bereits ein Z9 habe, mit dieser auch sehr zufrieden bin und diese auch nicht verkaufen werde.

Eine schwierige Frage, vielleicht damit zu begründen, dass ich, nach dem ich die Z8 bestellt hatte, meine Z 7II zum Verkauf ausgeschrieben habe, da ich diese durch die Z8 ersetzten wollte.

Seit ich die Z7 / Z 7II oder auch die Z6 / Z 6II besitze, habe ich mich gefragt, ob Kameras von Nikon noch die richtige Wahl für meine bevorzugten Motive sind. Erst mit der Nikon Z9, welche im Dezember 2021 auf den Markt kam, wurden meine Zweifel bezüglich Kameramarke zerstreut, da die Z9 im Vergleich zu den anderen Z-Kameras einen Quantensprung bedeutet hat. Ich möchte jetzt hier gar nicht auf technische Details eingehen, da ich zur Z9 doch einige Blog-Artikel und auch YouTube Videos produziert habe, unter anderem auch den Blogbeitrag, notabene mit den meisten Aufrufen, zu allen Einstellungen der Z9.

Vor- und Nachteile der Z8 gegenüber der Z9

Das kompaktere Gehäuse ohne integrierten Batteriegriff und das daraus resultierende geringere Gewicht sind sicher auf den ersten Blick die grössten Vorteile im Vergleich zur doch sehr grossen und schweren Z9. Daraus resultieren aber natürlich auch Nachteile, z.B. bezüglich Batterielaufzeit und Anzahl der Bedienelemente (nur noch 3 Fn-Tasten (Z9 = 4). Bezüglich Anzahl der Funktionstasten muss ich meine Einstellungen überdenken, da ich an der Z9 alle 4 Fn-Tasten mit Funktionen belegt habe.

Änderungen bei den Bedienelementen

Allerdings hat Nikon bezüglich Bedienelementen auch einiges geändert; so entfällt das Drehrad links für die Aufnahmebetriebsarten. Dieses Drehrad werde ich überhaupt nicht vermissen, da ich dieses immer in der Position für den Schnellauslösemodus fixiert hatte. Damit war es dann möglich, die Aufnahmebetriebsarten (Einzelbild, Serienbild, Selbstauslöser, C30 …usw.) über die Taste für den Auslösemodus auf dem Drehrad (oder ab Firmware 3.0 über eine frei wählbare Taste) und dem vorderen und hinteren Einstellrad zu wählen.

Speicherkartenslots

Dann natürlich noch zu erwähnen, die zwei Speicherkartenslots, welche nicht mehr wie bei der Z9 mit zweimal CFexpress, sondern nur noch einmal als CFexpress und einmal als SD-Slot zur Verfügung stehen. Damit ist es dann nicht mehr möglich, Fotos auf die Karte in Slot 1 und Videos auf die Karte in Slot 2 zu speichern, da auf die SD-Karte keine Videos aufgenommen werden können. Das heisst, ich muss meine diesbezüglichen Einstellungen anpassen und werde deshalb nur noch eine sehr schnelle CFexpress Karte mit viel Kapazität in Slot 1 nutzen, auf die ich dann Fotos und Videos speichern werde.

Kein integriertes GPS-Modul und kein Blitzsync. Anschluss

Da ich auch in der Z9 das integrierte GPS nicht nutze ist der Wegfall des GPS-Moduls in der Z8 für mich kein Nachteil. Ich nutze immer den externen GPS-Tracker von Columbus und füge den Bildern die Positionsdaten in Lightroom zu. Der fehlende Blitzsync. Anschluss ist ebenfalls kein Verlust, da moderne Studioblitzanlagen über Funk ausgelöst werden.

Neuerungen gegenüber der Z9 kurz zusammengefasst

  • Alternativ zu JPEG können die Bilder auch im HEIF-Format (High Efficiency Image File Format) gespeichert werden. Ein modernes, hocheffizientes Containerformat, mit dem Bilder mit einer Bittiefe von bis zu 16 Bit (JPEG 8 Bit) gespeichert werden können (max. 10 Bit in der Z8?).
    >> Ich fotografiere nur in RAW, deshalb für mich nicht wichtig.
  • Neu für Plane Spotter gibt es eine Flugzeugerkennung.
    >> Ich fotografiere höchst selten Flugzeuge.
  • Neu gibt es einen speziellen Portraitmodus und eine automatische Hautweichzeichnung.
    >> Diese Einstellungen wirken sich nur auf die JPEG/HEIF Dateien aus und da ich nur in RAW fotografiere, sind diese Neuerungen für mich nicht relevant.
  • Zwei USB-C Anschlüsse von denen der eine ausschliesslich für die Stromversorgung und das Laden des Akkus genutzt werden kann. Der andere Port kann wie bekannt für das Ausgeben der Bilder oder für Tethered Shooting genutzt werden. Ausserdem ist es möglich, an diesem Port einen USB zu Ethernet-Adapter anzuschliessen.
  • Wie bei der Z9 hat Nikon der Z8 vorne, unten links (auf die bedienende Hand bezogen) eine Fokusmodus Taste spendiert. Diese kann aber leider nicht genutzt werden, wenn die Kamera mit einem schweren Teleobjektiv aus der Hand genutzt wird, da die linke Hand das Objektiv stützen muss.

Akkus und optionaler Batteriegriff

Als Akkus werden die von der Z 6II / Z 7II bekannte EN-EL15C Akkus verbaut. Alternativ kann der Batteriegriff MB-N12 montiert werden, welcher dann zwei EN-EL15C Akkus enthält. Diese können im laufenden Betrieb gewechselt werden, machen die Kamera aber grösser und schwerer als die Z9!

Ich werde diesen Batteriegriff eher nicht kaufen, da ich immer einen zweiten und vielleicht sogar einen dritten Akku dabeihaben werde und ausserdem die Möglichkeit nutzen werde, die Kamera über den zweiten USB-C Anschluss via einer Powerbank mit Strom zu versorgen (Betrieb und laden gleichzeitig möglich!).

Firmware der Nikon Z8/Z9

Da die Nikon Z8 mit der ersten Firmware auf dem Stand der Firmware 3.10 der Nikon Z9 startet und sogar noch einige Neuerungen enthält, ist absehbar, dass die Z9 über einen der nächsten Firmwareupdates auch in den Genuss dieser neuen Funktionen kommen wird.

Preis der Z8 im Vergleich zur Z9

(Nachtrag vom 16. Mai 2023)

Der Neupreis der Nikon z8 beträgt aktuell 4’600.- CHF (mit 3 Jahren Nikon Swiss-Garantie). Die Nikon Z9 bekommt man gemäss ‹toppreise.ch› aktuell für 4’800.- CHF (ebenfalls mit 3 Jahren Nikon Swiss-Garantie (kein Import)).

Das sind gerade einmal 200.- CHF Unterschied und da muss man sich schon fragen, ob die Z9 nicht die bessere Wahl wäre. Für mich stellt sich diese Frage nicht, da ich bereits eine Z9 habe und die Z8 als Zweitkamera, neben der Z9 nutzen möchte. Das diese Kombination Sinn macht, ergibt sich aus der praktisch identischen Bedienung, dem fast identischen Tastenlayout und dem in etwa gleichen Funktionsumfang dieser beiden Modelle. Diesbezüglich hat Nikon einen wirklich guten Job gemacht!

Auslieferung der Z8

Die ersten Exemplare werden voraussichtlich am 25. Mai ausgeliefert und es ist zu hoffen, dass es Nikon dieses Mal schafft, eine grössere Menge als bei der Z9 bereitzustellen.

Wenn ich sie dann in der Hand halte und erste Erfahrungen damit gesammelt habe, werde ich diese sicher in einem Blogbeitrag oder in einem YouTube Video beschreiben. Ausserdem werde ich wie für die Z9 meine Einstellungen in tabellarischer Form in einem Blogbeitrag zusammenstellen.

Bis dann werde ich mich in Geduld üben, was mir eher nicht schwerfallen wird, da ich mit der Z9 schon eine exzellente Kamera besitze.

Ausblick …

So wie es aussieht, wird Nikon demnächst mit der Z90 einen Nachfolger der überaus beliebten APS-C Kamera, der D500, auf den Markt bringen … lassen wir uns überraschen 😊

13 Mai 2023, von Beat
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